Russland 2019

Ural-Gebirge und West-Sibirien

27.03.2019: In wenigen Tagen ist es so weit. Wir starten unsere lang vorbereitete Reise.

Mit diesem Reisetagebuch wollen wir unsere Familien, Freunde und Bekannten über den Verlauf unserer Reise tagesaktuell informieren. Wir laden auch diejenigen herzlich ein, die über Hörensagen oder per Zufall auf unsere Website aufmerksam geworden sind.

Die Bezeichnung Tagebuch ist bewusst gewählt, weil wir in knapper Form berichten wollen und auch unsere Bilder und Videos nahezu unbearbeitet direkt zur Verfügung stellen werden. Während der Reise möchten wir nicht wertvolle Zeit mit aufwendiger Bearbeitung von Text, Bild und Ton zubringen.

Unser Expeditionsfahrzeug, ein „URAL 4320“, stammt aus sowjetisch-russischer Produktion und ist für den harten militärischen Einsatz konzipiert. Er ist kurz vor der Auflösung der Nationalen Volksarmee 1990 als Neufahrzeug in deren Bestand aufgenommen worden. Nach der Ausmusterung und nach weiteren drei Vorbesitzern ist er Wolfgangs Eigentum geworden. Dem Fahrzeug haben wir einen eigenen Bereich unserer Website gewidmet. Dort ist vorerst nur eine kurze technische Charakteristik zu finden. Später folgt auch hier eine ausführliche Darstellung der Restaurations-, Umbau- und Ausbauarbeiten. In diesem Tagebuch werden wir an geeigneter Stelle den URAL noch näher vorstellen.

Vor gut einem Jahr hatten wir eine Testfahrt nach Litauen unternommen und konnten uns dabei von der Zuverlässigkeit des URAL und seiner Ausrüstung überzeugen. Das Leben im Kofferaufbau des Fahrzeuges gestaltete sich nahezu komfortabel.

Die jetzige Reise soll uns tiefer in das Heimatland des URAL führen. Wir haben uns gut vorbereitet und sind voller Zuversicht. Ob wir gewissenhaft genug gewesen sind, wird sich zeigen.

Unser Expeditionsfahrzeug trägt das amtliche Kennzeichen KY- PC 90. Denjenigen unter euch, denen das kyrillische Alphabet geläufig ist, wird auffallen, dass sich das in russisch als КУРС 90 liest und auf deutsch KURS 90, also Kurs Richtung Osten, bedeutet. Welch ein Zufall.

Wolfgang und Gerhard


Gesamter Reiseverlauf (11.193 km)


Besuch im Ural-Werk in Miass

YouTube-Interview von Konstantin Pro in Miass
Interview in Miass mit deutschen Untertiteln

Eine Auswahl unserer Videos


Kurzes Fazit

Für einen ausführlichen Reisebericht wollen wir uns noch ein bisschen Zeit lassen. Ebenso haben wir  uns vorgenommen, später zu einigen ausgewählten Themen unsere Erfahrungen mitzuteilen.
So viel aber vorab. Wir hatten eine wunderschöne und erlebnisreiche Reise. Wir haben viel gelernt, viel erfahren – über Land und Leute und auch über uns selbst. Wir haben gefroren und geschwitzt. Wir haben Speisen gegessen, von denen wir vorher nicht wussten, dass es sie gibt. Aber, es gab nicht eine Situation, in der wir uns unbehaglich gefühlt haben.
11.193 km ohne Schrammen und (nennenswerte) Pannen, in einem harten, lauten und kräftezehrendem LKW, der uns sicher, treu und zuverlässig an jedes Ziel gebracht hat und uns ein behagliches Heim geboten hat.

Über unseren URAL 4320 lassen wir nichts kommen. «Молодец !» – Prachtkerl, würden ihn die Russen nennen.

Auf dem Campingplatz in Kamminke fragt uns ein Landsmann aus Mittelfranken, ob wir in Russland angefeindet worden wären und wie viel Schmiergeld wir bei Polizeikontrollen und an der Grenze zu bezahlen gehabt hätten.
Wir können nur schmunzeln. „Reisen bildet.“, hätten wir ihm raten sollen.