Tagesbericht
Nach einer bitterkalten Nacht begrüßt uns ein glasklarer, wolkenloser Morgen. Die Sonne schickt schon ihre ersten Strahlen über die verschneiten Hügel. Den gesamten Vormittag fahren wir der Sonne entgegen. Da sie auf dieser nördlichen Breite jetzt ihren höchsten Stand bei nur knapp 9 Grad erreicht, haben wir sie ständig auf „Augenhöhe“. Das ist auf die Dauer ziemlich belastend. Nach etwa 50 km wechseln wir auf die schwedische Seite und fahren dort ein paar Kilometer weiter westlich parallel zur Route auf der finnischen Seite. Es gibt hier überhaupt keinen Verkehr und so gut wie keine Besiedlung. Die Straße ist schmaler und vom Untergrund her genau so schlecht wie drüben. Wir wechseln wieder zurück nach Finnland.
Je weiter wir uns dem bottnischen Meerbusen nähern verlieren wir an Höhe und es wird langsam wärmer. Wir bekommen jetzt schon wieder ab und zu Asphalt unter die Räder. Beim Auffüllen unserer Wassertanks stellen wir fest, dass das unter dem Fahrzeugboden verlaufende Verbindungsrohr zwischen den beiden Tanks eingefroren ist. Damit können wir nur Wasser aus dem inneren Behälter entnehmen. Kein wirklicher Grund zur Besorgnis – dieses Problem wird sich spätestens in zwei Tagen von selbst lösen.
Die heutige Nacht verbringen wir noch einmal nördlich des Polarkreises, werden diesen jedoch Morgen früh nach nur 17 km Fahrt überqueren. Unsere Tagesstrecke betrug heute 275 km. Ja, die Tage sind hier kurz und der URAL ist kein Rennwagen!