Tagesbericht
Heute haben wir wieder eine größere Strecke zurückgelegt und erreichen unseren Übernachtungsplatz nach 328 Kilometern. Die erste Hälfte fahren wir auf Schnellstraßen und Autobahn, was uns zügig voranbringt. Dann verlassen wir die direkte Route nach Helsinki und schlagen einen östlichen Bogen. Wir wollen wieder in den Wäldern und zwischen den Seen herumkurven, wenngleich das Wetter hierfür nicht ideal ist. Es nieselt leicht und die Sicht reicht nicht allzu weit.
Lange Abschnitte fahren wir auf unbefestigten Straßen. Wer aber glaubt unbefestigt sei gleichbedeutend mit schlecht, der irrt. Solche Straßen haben einen Belag aus verfestigter Mineralmischung und weisen eine ebene Oberfläche auf, die oft viel besser ist, als auf mancher geflickten Asphaltstraße. Nach einer längeren Regenperiode wird eine Fahrt auf diesen Straßen allerdings zu einer schmutzigen Angelegenheit. Heute werden wir sogar Augenzeuge, wie die Instandsetzung einer solchen Fahrbahndecke erfolgt. Hinter einem Traktor wird eine Art feinzahnige Egge hergezogen, welche die Oberfläche ein paar Zentimeter tief auflockert, ein dahinter angebrachtes Planierschild ebnet alles ein und füllt dabei Schlaglöcher und Rinnen. Das Festwalzen übernimmt dann der rollende Verkehr. Ein einziger Treckerfahrer schafft so viele Kilometer am Tag. Genial und preiswert! Die Hälfte des Jahres sind die Straßen ohnehin von Schnee bedeckt.
Um 16:00 Uhr ist es bereits wieder dunkel. Den Ausblick auf den schönen See können wir nur kurz genießen. Wir haben es uns behaglich warm gemacht und die letzten Scheiben des Christstollen aufgegessen. Mit unseren anderen Lebensmittel- und Getränkevorräten kämen wir aber noch einige Tage aus.
