Tag 29: Katawka-Tyulyuk

Tagesbericht

Gestern beendeten wir die Fahrt auf einem Standplatz im Wald nach nur knapp 140 km. Wir hatten Schlaf nachzuholen und genossen die Ruhe in unserem „Wohnmodul“. Früh ging es weiter auf der M5 in westlicher Richtung. Wir haben einen Abstecher ins Zentrum der Bergwelt des Süd-Ural geplant. In Höhe Kataw-Iwanowsk biegen wir nach Süden ab. Der Tankstopp, den wir noch auf der M5 einlegten, wird zur Geduldsprobe. Mitten im Tankvorgang streikt die Zapfsäule und gibt einen großen Rest der Kraftstoffmenge, die wir schon bezahlt hatten nicht mehr frei. An der Rückbuchung des Restbetrages auf die Kreditkarte scheitert der Computer. Nur gut, dass wir es nicht eilig haben und die gute Frau nicht noch zusätzlich unter Druck setzen. Irgendwie klappte es dann doch noch.
Bis nach Kataw-Iwanowsk finden wir problemlos, dann will unser GPS die weitere Strecke über die Bergpässe partout meiden. In Kataw kaufen wir eine großmaßstabige Karte und diskutieren mit der Buchverkäuferin und Einheimischen über alternative Strecken über die Berge. Tatsächlich sitzen wir in einem großen Kessel und nur ein großer Umweg würde uns auf die andere Seite der Berge bringen. Wir beschließen, so weit nach Süden in die Berge vorzudringen, wie es möglich ist und dann wieder nach Norden auf die M5 zurückzukehren. Wir fahren nach Tjuljuk, einem 500-Seelen Dörfchen, am Fuß des 1582 m hohen Jeremehl. Die Höhenlage entspricht der eines zentraleuropäischen Mittelgebirges, aber wegen der kontinentalen Lage am Rande Sibiriens hat die Landschaft schon ein bisschen alpinen Charakter. Wir treffen auf ein romantisches Dörfchen mit den typisch Blockhäusern. Viele von ihnen sich in gutem Zustand, was wohl daran liegt, das hier bescheidener Tourismus stattfindet und so mancher Einheimische sogar Zimmer anbietet. Der Weg dorthin dürfte aber die meisten Touristen abschrecken – 35 km unbefestigte Buckelpiste übersät mit tiefen Schlaglöchern und Schlammkuhlen.

Heute ist es nicht schwer, ein idyllisches Plätzchen zu finden. Schon bald lodert unser Lagerfeuer und im gußeisernen Kessel schmort ein großes Stück Rindfleisch.

Technisches
  • 250 l Diesel getankt
Tageskilometer: 128
Route