Tagesbericht
Weil es hier so schön ist, bleiben wir noch einen Tag und schauen uns die Gegend an. Ganz haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, doch noch über den Gebirgskamm zu kommen. Die Einheimischen fahren hier fast alle robuste Geländewagen der Marke UAZ. Ein „normales“ Straßenauto würde wohl sehr bald seinen Geist aufgeben. Wir fragen einen Dorfbewohner, der gerade an seinem UAZ hantiert und müssen unser Vorhaben dann schließlich endgültig aufgeben. Wir wollen wenigsten noch ein Dorf weiter.
Die 18 km nach Alexandrowka sollten wohl zu schaffen sein. Nach 7 km geben wir auf. Auf der Straße krochen wir mit weniger als 3 km/h dahin und unser Ural pflügte sich durch tiefen Schlamm. Vor einer Brücke, die diesen Namen nicht verdient, drehen wir um.
Eine Flussdurchfahrt mit mehr als einem Meter Wassertiefe hatten wir bereits gemeistert. Vor dieser Brücke stand ein rotes Schild mit dem Text:
„Achtung, die Brücke befindet sich in havariertem Zustand“. Wie immer das zu interpretieren ist. Die Entscheidung drüber zu fahren, überlässt man dem Fahrer. Die baufällige Brücke bestand aus dicken morschen Holzbalken und hatte oben zwei Spurbahnen aus Holzbohlen, die mit Bauklammern zusammengehalten wurden. Die Spurweite war für unseren URAL zu schmal. Wahrscheinlich hätte die Konstruktion die 10 Tonnen unseres Gefährts ausgehalten, aber darauf ankommen lassen wollten wir es dann doch nicht. Also rumpelten wir wieder zurück und setzten uns noch mal ans Lagerfeuer.